Begegnungen ändern Schicksale von Raven1990 ================================================================================ Kapitel 2: Dem Ungewissen auf der Spur -------------------------------------- Seit nun etwas mehr als zwei Tagen, genauso lange, wie Penguins plötzliche Genesung her ist, verspürt er immer wieder dieses Gefühl, das ihm sagt, dass er nicht alleine ist. Das irgendwas oder jemand, ihn beobachtet und wie er mittlerweile vermutet, an der Heilung Penguins beteiligt war, was das Ganze noch abstruser macht, als es schon ist. Den egal mit wem er bisher gesprochen hat, scheint er der Einzige zu sein, der diese Präsenz bemerkt. Doch da dieses, was auch immer es sein mag, Penguin wohl geholfen hat, anders kann er sich dessen Zustand nicht erklären, geht er nicht davon aus, dass es ihm oder der Crew gefährlich werden könnte, und doch ... So langsam nervt es ihm, denn nicht nur, dass diese Präsenz ständig dort ist, wo auch er sich aufhält, hat er sie gestern in seiner Kajüte wahrgenommen. Zwar nur für einen Wimpernschlag, danach war es wieder weg, doch fühlt er sich so langsam in seiner Privatsphäre gestört. Daher hat er auch beschlossen, diesem Wesen eine Falle zu stellen. Denn auch wenn die anderen aus seiner Crew die Präsenz nicht wahrnehmen können, merken sie, dass irgendwas auf der Tang vor sich geht. Allein die Tatsache, dass seit drei Tagen immer kurz nach ihrem eigenen Essen, die Reste aus dem Kühlschrank verschwinden. Und genau dies würde er sich zu Nutze machen. Doch dafür muss er erst noch mit Uni, seinem Smutje sprechen. Immerhin muss dieser dafür sorgen, dass genug Essen vorhanden ist, so dass es Reste gibt, die sie zurückstellen können. Und danach würde er sich auf die Lauer legen. Zwar hat er noch keine Ahnung, wie er dieses Wesen schnappen soll, sieht er es ja nicht, doch hat er bis zum späten Abend noch genug Zeit, sich etwas zu überlegen. Hinzukommt, dass es ja scheinbar an ihm und seiner Crew interessiert ist. * Genüsslich in den Apfel beißen, welchen sie sich eben aus dem Vorratslager in der Küche genommen hat, sitzt sie ungesehen von der Crew im Gemeinschaftsraum auf dem Sofa und beobachtet das Treiben dieser. Dabei liegt ihr Augenmerk besonders auf Penguin, welchem es schon besser geht, so, dass er heute Morgen die Krankenstation verlassen konnte. Auch wenn er strikte Anweisungen hat, es nicht zu übertreiben, Und was sie freut, auch wenn die Behandlung von diesem, ihren Vorrat an Kräutern gut geschmälert hat und sie diese bei der nächsten Gelegenheit wieder aufstocken muss. Und hoffen, dass es nicht mehr lange dauert, bis sie bei der nächsten Insel sind. Nicht nur wegen ihrer Kräuter, sondern auch um mal wieder von dieser Metallschüssel herunterzukommen. Vermisst sie den Wind und die Wärme der Sonne, die frische Luft und einfach die Tatsache, etwas anderes zu sehen. Zwar könnte sie zu jeder Zeit die Tang verlassen, wäre dies wahrlich nicht das Problem, sondern diese im Anschluss wieder zu finden. Da Law sich, für sie aus unerklärlichen Gründen weigert, aufzutauchen und was das Wiederfinden der Tang erheblich erschwert. Leise seufzend, hat sie sich das hier etwas anders vorgestellt, betrachtet sie den Rest ihres Apfels und erhebt sich schlussendlich und gleitet rüber zur Kombüse. Und in welcher sie auf Uni trifft, der schon fleißig das Abendessen vorbereitet und genießend den Geruch einatmen, welcher ihr gleich Hunger auf das Essen macht. Doch würde sie sich leider noch etwas Gedulden müssen und sich erst etwas von den Resten nehmen, sollte es welche geben, wenn die Crew schläft. Alles andere wäre noch auffälliger, als es eh schon ist und damit die Kombüse wieder verlassen. Würde sie, bis es so weit ist, sich einen leeren Raum suchen und dort mit einem ihrer Bücher es sich gemütlich machen und warten. Viel anderes bleibt ihr gerade nicht übrig, außer natürlich, die Tang wieder zu verlassen und alleine weiter zu Reisen. Doch auch wenn es aktuell anders ist, als sie dachte, möchte sie noch nicht wieder gehen, dafür ist sie dann doch zu gerne in der Nähe von Law und den anderen. * Durch den dunklen Gemeinschaftsraum und weiter zu der ebenfalls dunklen Küche gleiten, schaut sie sich ein letztes Mal zu allen Seiten um, nicht wollen, dass doch noch jemand etwas mitbekommt. Und als sie sich sicher ist, gänzlich allein zu sein, öffnet sie den Kühlschrank. Und sieht sofort den abgedeckten Teller auf Augenhöhe und was ihr ein vor freudiges Lächeln entlockt. Waren die letzten Stunden, die sie im Lager verbracht hat, lang und noch langweiliger und sich umso mehr auf das leckere Essen freuen und damit den Teller an sich nehmen. Den Kühlschrank wieder schließen, nimmt sie sich noch eine Gabel aus der Schublade und setzt sich damit auf die Anrichte. Die Abdeckung vom Teller nehmen und daraufhin eine Lasagne sehen, riecht sie an dieser, bevor sie den ersten Bissen nimmt und genießend ihre Augen mit einem Seufzen schließt. „Hmm gut“, mit vollem Mund hauchen und sich den nächsten Bissen genehmigen und dabei wieder einmal froh sein, nicht mehr zunehmen zu können. Andernfalls würde sie sich wohl schon Rollen können. Doch wenn das Essen auch immer so gut sein muss ... * Es zwar sehen, jedoch nur schwerlich begreifen, beobachtet er erstaunt, wie sich die Kühlschranktür öffnet und nach wenigen Sekunden wieder schließt. Das Gleiche bei der Schublade, in der sie ihr Besteck aufbewahren. Und auch wenn er es nicht benennen kann, worum es sich hierbei handelt, würde er es nicht entkommen lassen. So viel ist sicher, auch wenn er nicht genau weiß, wie er eine mögliche Flucht des Wesens verhindern soll. Zwar scheint es nicht an einem Kampf interessiert zu sein, andernfalls hätte es Penguin wohl nicht geholfen, aber eventuell an Informationen und das würde er zu verhindern wissen. Hat er kein Interesse daran, dass irgendjemand von ihrem aktuellen Standpunkt erfährt oder anderweitige Informationen über ihn oder der Crew nach außen dringen. Auch wenn es sich das nur schwer vorstellen kann, dass das der Grund für die Anwesenheit des Wesens ist, doch möchte er es auch nicht drauf anlegen. Daher sein Schwert ziehen, auch wenn er nicht glaubt, dass er damit etwas ausrichten kann, löst er sich aus dem Schatten, in dem er sich schon den ganzen Abend und halbe Nacht versteckt hält und geht die wenigen Schritte bis in die Küche rein. Sich laut räuspern und „Zeig dich. Ich weiß, dass du da bist“, sagen und worauf er ein erschrockenes, „Verdammt“, hört und der mittlerweile leere Teller mit einem lauten Klirren, wieder für ihn sichtbar, vor seinen Füßen auf dem Boden fällt und in mehrere Teile zerspringt. * Die Gabel ablecken, blickt sie betrübt auf den leeren Teller, gerne noch mehr von der Lasagne gehabt haben wollen, als sie plötzlich ein Räuspern nur wenige Meter von ihr entfernt hört, gefolgt von einer ihr mittlerweile seht gut bekannten Stimme und den Worten, „Zeig dich. Ich weiß, dass du da bist.“ Sich daraufhin erschrecken und ein „Verdammt“, hauchen, als ihr vor Schreck der Teller aus der Hand rutscht und direkt von Law´s Füßen auf dem Boden prallt und in mehrere Teile zerspringt. Ihren Blick heben und Law mit großen Augen verunsichert anblicken, schluckt sie den letzten Bissen herunter und legt die Gabel zurück auf die Anrichte, worauf auch diese wieder sichtbar wird. Welcher dies mit einer stoischen Ruhe beobachtet, welche sie ihn in dieser Situation eher weniger zugestanden hätte und der dabei sein Schwert weiter auf sie richtet. Und auch wenn dieses sie nicht verletzten kann, macht es allein durch seine Größe, Eindruck. „Ich will mich nicht wiederholen müssen. Zeig dich“, hört sie ihrem Gegenüber mit deutlicher Ungeduld in der Stimme sagen und was sie gerade etwas überfordert und nicht wissen, was sie nun tun soll. Hat sie nur zwei Möglichkeiten, entweder sie verschwinden still und heimlich und akzeptiert, dass sie Law und seine Crew erst einmal nicht wieder sieht oder aber, sie zeigt sich. Und keine der beiden sagt ihr im Moment wirklich zu. Auch wenn sie die letzten Tage immer wieder darüber nachgedacht hat, sich den Piraten zu zeigen. Den Mut hat sie ja dann doch nicht dafür aufbringen können. Sich verzweifelt auf die Lippe beißen, wägt sie beide Möglichkeiten ab. Und als sie nach wenigen Sekunden später eine Entscheidung gefällt hat, atmet sie ein letztes Mal tief ein und nickt sie sich selber Mut machend zu und haucht leise, „In Ordnung. Ich zeige mich.“ * Wenn er nicht schon ihre Stimme gehört und davor nicht schon gewusst hätte, dass irgendetwas oder jemand vor ihm ist, wäre er erschrocken, als so plötzlich nur wenige Meter vor ihm entfernt, auf der Anrichte sitzend, eines jungen Mädchens sichtbar wird und ihn völlig verunsichert anschaut. Sein Schwert senken und es zurück in die Scheide stecken, betrachtet er mit deutlicher Neugier das junge Mädchen oder eher junge Frau vor sich. Sieht ihren Blick aus ihren veilchenblauen Augen, welcher unsicher hin und her geht, sie sich kaum traut, ihn direkt anzusehen. Ihre hüftlangen schwarzen Haare, welche ihre zierliche Gestalt umschmeicheln und welche in einer einfachen kurzen Hose und Top steckt und diese bestens betont. Doch das wirklich Seltsame an ihrer ganzen Erscheinung ist, dass sie leicht durchscheinend ist, wie bei einem … Geist!? „Was bitte bist du?“ * Deutlich seinen durchdringenden Blick auf sich spüren, die Neugierde in diesem sehen und wie er ihre Erscheinung von oben bis unten mustert. Sogar sein Schwert senkt und es anschließend zurück in die Scheide steckt. Ehe ihm ein, „Was bitte bist du?“, entweicht, worauf sie ihren Blick etwas hebt und sich zwingt, ihm direkt in die grauen Augen zu schauen, während sie ihm antwortet. „Ein Geist“, hauchen und dabei nervös ihre Zeigefinger aneinander tippen. „Und was hat ein Geist auf meinem U-Boot zu suchen?“ Ertappt ihren Blick wieder senken, macht seiner sie zu nervös, als das sie es noch viel länger aushalten könnte ihn weiter anzusehen, zuckt sie sachte mit ihren Schultern. „An erste Stelle bin ich nur wegen der Gesellschaft hier. Ich reise … nicht gerne allein.“ Aus dem Augenwinkel heraus sehen, wie er bei ihrer Antwort eine Augenbraue hebt und sich an den Türrahmen hinter sich anlehnt, sie dabei keine Sekunde aus den Augen lassen. Wohl ahnen, dass das noch nicht alles ist. „Ähm ... ich ... also ich habe dich und die Crew schon einige Male gesehen. In den letzten Jahren und ich … ich war neugierig.“ „Neugierig? Ist das so?“, wiederholt Law ihre Antwort als Frage, wobei ihr sein spöttischer Ton nicht entgeht und daraufhin ihren Kopf einziehen und ihn mit geweitetem Blick erschrocken anschauen, als er weiter spricht. „Und nebenbei hast du nicht noch zufällig Informationen gesammelt.“ Auf seine Behauptung, dass sie ein Spion ist und sich deswegen auf seinem U-Boot aufhält, schüttelt sie schnell und heftig ihren Kopf. Dabei spüren, wie sich ihr Herz vor Angst, dass er ihr nicht glaubt, zusammenzieht. „Ich … ich bin kein Spion. Wirklich nicht. Ich mache … ich mache das schon sehr viele Jahre so. Wenn ich von einer Insel weg möchte, suche ich mir ein Schiff, auf das ich mich schmuggle und fahre dort bis zur nächsten Insel mit.“ An seinen Blick sehen, dass er zwar noch nicht ganz überzeugt ist, doch für den Moment ihr eine Chance gibt, sich richtig zu erklären und welche sie mit einem scheuen Blick zu ihm, zu nutzen anfängt. „Es ist angenehmer, in Gesellschaft zu reisen als tagelang allein über das Meer zu fliegen. Und … und wenn du dich fragst, warum gerade dein U-Boot … nun wie gesagt, ich habe dich schon das ein oder andere Mal gesehen und wollte dich einfach nur etwas besser kennenlernen. Ich … ich kann dich, ähm … euch gut leiden. Auch wenn es einseitiger Natur ist … da … da ihr mich ja nie gesehen habt. Und … ja.“ Stammelt sie und fühlen, wie ihre Wangen warm werden, als ihr klar wird, dass sie doch gerade tatsächlich gesagt, dass sie ihn leiden kann und ihren Blick schnell auf ihren Schoss senken. Ist ihr das gerade einfach nur mehr als peinlich und unangenehm. * Seufzend sich den Nacken reiben, schaut er auf das Mädchen vor sich, das mit hochrot glühenden Wangen auf seiner Anrichte sitzt und ihm nicht einmal in die Augen schauen kann. Sich wohl für ihre gestammelte Erklärung zutiefst schämt, was er nicht ganz nachvollziehen kann. Und mittlerweile ganz stark bezweifeln, dass sie ein Spion ist oder für ihn und die Crew eine Gefahr bedeutet. Dazu hat sie Penguin geholfen und was ihm genug sagen sollte. Doch was soll er nun mit ihr anfangen? Sie weiter des Nachts herumgeistern lassen schon einmal nicht. Ein weiteres Mal tonlos seufzen, würde er das wohl am besten erfahren, wenn er sich mit ihr richtig unterhält und sie kennenlernt. Sich daher vom Türrahmen abstoßen, geht er zur Kaffeemaschine, welche direkt neben seinem kleinen Gast steht und bei seinem näherkommen sehen können, wie sie unruhig wird, dabei mit ihrem Unterkörper halb in der Anrichte versinkt und ihn mit geweitetem Blick anschaut. „Willst du auch einen Kaffee?“, murmeln und so tun, als hätte er das gerade nicht gesehen und sie einfach nur anschauen. „Ähm … ich. Ja … ja gerne“, bekommt er stammelnd und fast nicht zu hören eine Antwort, worauf er zwei Tassen aus dem Schrank über seinem Kopf herausholt und diese vor sich hinstellt. Und während er darauf wartet, dass der Kaffee durchgelaufen ist, betrachtet er das Geistermädchen noch einmal genauer. Ihre zierliche Gestalt, die sanften Gesichtszüge und welche noch leichte Spuren eines Teenagers besitzen und ihm damit sagen, dass sie nicht viel älter als zwanzig sein kann. Dazu ihre doch sehr ungewöhnliche Augenfarbe und die tiefschwarzen Haare, welche ihre eh schon blasse Gestalt noch bleicher erscheinen lässt. Und trotzdessen, dass sie weiß wie die Wand und ein Geist ist, kommt er nicht umher sich einzugestehen, dass sie hübsch ist. Und ihr während seiner Betrachtung deutlich ansehen können, wie unangenehm ihr dies ist, doch ignoriert er es schlichtweg, als ihm etwas anderes einfällt. „Wie heißt du überhaupt? Meinen Namen kennst du ja schon.“ „Ähm, … Liv. Ich heiße Liv“ „Liv also“, murmeln und den mittlerweile fertigen Kaffee, in die zwei Tassen füllen und ihr eine probehalber davon reichen. Und als sie die Tasse tatsächlich berührt und in die Hand nimmt, dabei jedoch durch seine eigene hindurchgeleitet, zieht er fasziniert eine Augenbraue hoch. Würde sie ihm Das definitiv erklären müssen. „Lasse uns, uns nebenan hinsetzten. Da lässt es sich besser reden. Ein paar Fragen habe ich nämlich noch, bevor ich entscheide, was ich mit dir anstelle.“ Ihren erschrockenen Blick sehen, jedoch auch ihr zögerliches nicken, geht er vor zum Gemeinschaftsraum, welcher direkt neben der Küche ist und setzt sich schwer seufzend an einen der Tische. Spürt er langsam aber sicher die Müdigkeit, was auch nicht verwunderlich ist, wie er mit einem Blick auf die Wanduhr über der Tür zum Gang sieht. Zeigt diese halb eins mitten in der Nacht an und daraufhin erst einmal einen vorsichtigen Schluck des heißen Kaffees nehmen. Ahnen, dass das Gespräch mit Liv etwas länger gehen wird und er vor dem Frühstück nicht mehr dazukommen wird, sich hinzulegen. Und mit dem Gedanken sich dem Geistermädchen zuwenden, dass immer noch eine deutliche Unsicherheit ausstrahlt, während sie neben ihm auf einen der anderen Stühle sitzt und sich regelrecht an ihre Tasse klammert. „Nun Liv, du bist ein Geist, ja?“, fängt er mit dem an, was er weiß, und sieht ihr schnelles nicken. „Folglich hast du mal gelebt, ist das richtig?“ „Hmm, ja aber … .“ „Aber was?“, hakt er nach, als sie nicht weiter spricht und mit einem trüben Ausdruck in den Augen in ihre Tasse schaut. „Das ist schon sehr, sehr lange her. Mit einer der Gründe, warum ich irgendwann angefangen habe, mich auf Schiffe zu schmuggeln. Auch wenn ich mich den Leuten nie gezeigt habe. Doch machte es erträglicher, das ich … .“ Seine Stirn runzeln, als sie nicht weiterspricht, schon wieder und sie daraufhin auffordernd anschauen. Doch als sie anstelle zu Antworten nur ihren Blick senkt, seufzt er tonlos auf und merken, dass er für sie wohl sehr viel Geduld brachen wird und daher nachhaken. „Das du …?“ Sehen, wie sie auf seine Frage hin, ihren Kopf ein winziges Stück hebt, gerade so weit, dass er ihr in die Augen schauen kann und ihre gehauchte Antwort hören. „Das ich Einsam bin.“ Nur leise entweichen ihr diese Worte und er hat Schwierigkeiten, sie überhaupt zu verstehen, doch hat er es und er fragt sich darauf, wie lange sie schon so ist. Als Geist durch diese Welt wandelt, ungesehen von den Augen der Menschen. Und sie direkt danach fragen. „Wie lange bist du schon ein Geist? Und was war davor?“ * Auf seine Frage hin ein Erschaudern nicht verhindern können, als ihr bei seiner Frage dieser so verdammt lange Zeitraum wieder vollständig bewusst wird. Ebenso, wie es überhaupt so weit gekommen ist und das vertraute Gefühl des Verrates und Schmerzes spüren. Gequält aufseufzen, schaut sie durch eines der Bullaugen ins dunkle Meer, und auch wenn sie nichts als Schwärze sieht, beruhigt es sie auf seltsamer weiße ein bisschen. „Ich bin seit dreihundert zweiundvierzig Jahren ein Geist. In wenigen Wochen mache ich die dreihundert dreiundvierzig voll. Und was davor war …?“ Law wieder anschauen, der sichtlich erstaunt ist, wohl nicht mit einer derartigen Zahl gerechnet haben und so etwas wie Verstehen in seinen Blick erkennen können. Verstehen und dass er nachvollziehen kann, dass sie nach so einer langen Zeit ohne Kontakt zu anderen Menschen einsam ist. „Davor? Nun, ich ... sollte wohl dazu sagen, dass ich nicht auf diesem Planeten geboren wurde, noch bin ich hier gestorben. Im Grunde bin ich ein Geist der nicht hierher gehört.“ Seine Reaktion auf ihre Worte genau beobachten, doch mehr als ein Zusammenkneifen seiner Augen und ein kurzes Aufflackern in diesen, sieht sie keine. Was sie beruhigt, hatte sie schon befürchtet, dass sie ihn nach diesem Geständnis endgültig vergrault hat, doch da dem ja scheinbar nicht so ist, jedenfalls für den Moment spricht sie weiter. „Wir waren wohl noch eine sehr junge Art von Menschen. Lebten in Holz oder Lehmhütten. Elektrizität gab es nicht. Geschweige denn fließendes Wasser. Unsere Kleidung bestand aus Pelz von Tieren oder Baumwolle. Es war ein einfaches, aber auch anstrengendes Leben. Die Wenigsten wurden älter als sechzig, wenn sie es überhaupt geschafft haben, in die Pubertät zukommen und nicht vorher schon gestorben sind.“ So in Gedanken an ihr altes Leben zurückdenken, schüttelt er sie regelrecht und auch wenn sie es damals nicht besser kannte, ist sie ganz froh, nicht mehr so leben zu müssen. Gefällt ihr diese Welt, diese Zeit deutlich besser und das nicht nur wegen der Lebensumstände. „Verstehe. Und warum bist du dann hier?“, wird sie von Law aus ihrer Erinnerung geholt, worauf gleich neue, dunkle und schmerzhafte hochkommen und die ihr, trotz der vielen Jahre, immer noch Schmerzen bereiten und welche sie am liebsten vergessen würde. Und doch kann sie es nicht. Tief und schwer seufzen, schaut sie Law in die Augen, welche trotz der Dinge, die sie ihm schon gesagt hat, sie immer noch mit einer gewissen Neugierde und Faszination betrachtet. Und deswegen ihm auch weiterhin antworten. „Wegen meiner Schwester.“ „Deiner Schwester?“, hakt Law nach, worauf sie seufzend nickt. „Ja wegen meiner Schwester. Du musst wissen, dass wir ein Clan von Naturhexen waren. Wir konnten keine Zauber beschwören, wie man sich das so vorstellt. Doch was wir konnten, war, den Pflanzen beim Wachsen zu helfen. Kleinere Wunden und Prellungen beim Heilen unterstützen. Mehr als ein Arzt es ohne Medikamente könnte. Kleinigkeiten eben, die unser Leben etwas einfacher gemacht haben. Und so wie es gute Menschen gibt, gibt es auch welche, die diese Macht für das Böse benutzen. Und meine Schwester war so ein Mensch. Was ... was ich nicht wusste.“ Keiner wusste es. Nicht einmal ihre Mutter und das, wo diese als eine der Mächtigsten in ihrem Dorf galt. „Als ich neunzehn wurde, machte mein Vater bekannt, dass ich den Sohn des Dorfältesten ehelichen sollte. Jeder war mit seiner Entscheidung einverstanden. Und auch ich war glücklich über diese Wahl. Kannten wir uns seit Kindesalter und verstanden uns gut. Was jedoch keiner wusste, war, dass meine Schwester ihn geliebt hat. Sie hat ihn vergöttert und die Wahl unseres Vaters nicht akzeptieren können.“ An seinem Blick sehen, dass er versteht und ahnt, was darauf passiert sein muss. Doch erzählt sie weiter. Jetzt, wo sie einmal angefangen hat, muss sie es auch beenden. „Meine Schwester ... sie konnte es nicht akzeptieren und bediente sich der dunklen Naturhexerei und belegte mich ... mich mit einem ... einem Fluch. Ein Fluch, der mich für eintausend Jahre, mit meinem Tod beginnend, an eine fremde Welt bindet. Mich dann umzubringen oder besser gesagt, mich umbringen zu lassen, in dem sie es so darstellte, als hätte ich unseren Vater ermordet, war nicht schwer.“ „Ich ...ich konnte nicht beweisen, es nicht getan zu haben. Zumal hatte ich als unverheiratete Frau eh nicht allzu viel zu sagen, also ... also wurde ich zum Tod durch Verbrennen verurteilt“, beendet sie ihre Erzählung, während die alten Gefühle von damals wieder in ihr hervorkommen. Die Schmerzen, die Angst und die Verzweiflung. „Und so bin ich hier gelandet. Und durchstreife diese Welt seit über dreihundert Jahren.“ * Dreihundert Jahre. Eine Zeitspanne, die er sich kaum vorstellen kann, doch erklärt diese ihre Einsamkeit. Auch wenn er noch nicht versteht, warum sie sich niemanden in den ganzen Jahren gezeigt hat. Doch ist dies erst einmal zweitrangig, viel mehr interessiert ihm, warum sie Penguin geholfen hat, dass sie es war, weiß er nun definitiv. Wenn sie sich wirklich mit der Naturheilkunde auskennt und das mehr, als nur ein paar Kräuter auseinanderzuhalten, Tränke und Tinkturen anzumischen, kann es nur sie gewesen sein. „Warum hast du Penguin geholfen?“ Ihren verwunderten Blick daraufhin sehen, während sie in der Bewegung innehält und ihre Tasse auf Halbenwege zu ihrem Mund wieder senkt. „Warum ... warum nicht? Ich konnte es und hätte ich es nicht gemacht, wäre er gestorben.“ „Also einfach nur so, oder hast du dir etwas davon erhofft?“ „Was? Nein, ähm ... als ... als Naturhexe ist es meine Pflicht zu helfen, wenn ich es kann. Ähnlich ... ähnlich wie bei dir, als Arzt“ Gut, das leuchtet ein und verstehend nicken, dabei Liv weiter betrachten und welche immer noch sichtlich nervös ist. Auch wenn nicht mehr so schlimm wie vor ihrem Gespräch. Und sich Fragen, ob es daherkommt, dass sie so lange kein Kontakt mehr zu anderen Menschen hatte oder etwas anderes der Grund ist. „Du sagtest eben, dass du dich nie den Menschen auf den Schiffen gezeigt hast. Heißt das also, dass dies hier dein erste Gespräch seit mehr als dreihundert Jahren ist?“ Kaum seine Worte ausgesprochen, sieht er wie sich ihr Blick verändert und einen traurigen Zug annimmt und welcher ihn doch etwas neugierig macht. Scheint es doch noch den ein oder anderen in ihrem Leben gegeben zuhaben. „Hmm so was in der Art“, haucht sie und seinen Blick ausweichen und wieder zum Bullauge schauen. „Ich ... ich habe es damals versucht. Habe mich den Menschen gezeigt, doch ...“, erzählt sie und an ihrem Ausdruck und Kopfschütteln ahnen, dass es nicht besonders gut gelaufen ist. „Verstehe“, murmeln und nun selber seufzen und sich fragen, was er nun mit ihr machen soll. Auf der einen Seite kann er mit einem Geist an Board nicht viel anfangen, außer sie vielleicht als Spion einzusetzen, sollte sie es tun wollen. Auf der anderen Seite ist er viel zu neugierig, um sie einfach so wegzuschicken. Dazu kommen ihre Kenntnisse über die Naturheilkunde ... Und sie hatte dreihundert Jahre Zeit, sich diese Welt anzuschauen, und wird Dinge und Orte kennen, von denen sonst keiner etwas weiß und ihm damit vielleicht näher an sein Ziel bringen. „In der Zeit, die du hier bist, hast du jemals etwas über die Bedeutung der D´s gehört?“ „Der D´s? So wie das D in Gol D. Roger oder Monky D. Ruff?“ „Ganz genau. Also, weißt du etwas darüber?“, wissen wollen und nicht verhindern, dass eine gewisse Hoffnung sich in ihm auftut, welche jedoch von ihrem Kopfschütteln sofort wieder zu Nichte gemacht wird. „Nein, darüber weiß ich nichts. Ich habe mich aber bisher auch nie dafür interessiert. Das D. das One Piece, das verlorene Jahrhundert und all die anderen Geheimnisse in dieser Welt.“ „Warum nicht? Bist du nicht neugierig?“ „Hmm, schon. Doch ... doch ist es nicht an mir, diese zu Entdecken, das ist ... eure Aufgabe. Ich bin nur ein stiller Beobachter und mische mich nicht in eure Weltgeschichte ein, das Recht habe ich nicht.“ Ihren Standpunkt in dieser Sache nicht nachvollziehen können, doch akzeptieren, nickt er seufzend. „In Ordnung, dann noch eine weitere Frage. Wie kann es sein, dass ich deine Anwesenheit gefühlt habe?“ „Das ... das hast du?“ Ähm keine ... keine Ahnung. Ich dachte nicht, dass das möglich ist.“ „Hmm, also könnte dich jeder andere auch spüren?“ Sehen, wie sie ihren Kopf zur Seite kippen lässt und nachdenklich ihre Lippen schürzt. „Hmm, ich ... ich glaub nicht. Aber ... warum?“ Auf ihre gehauchte Frage in ihre Augen schauen und in denen er sämtliche ihrer Gefühle sehen kann, angefangen von ihrer Einsamkeit, über den Schmerz des Verrates, bis hin, zu Hoffnung. Gut versteckt zwischen all dem, was ihr bisher an Leid widerfahren ist. „Ich überlege, ob ich dich hierbehalte und du für mich als Spion arbeitest. Vorausgesetzt, du willst hierbleiben.“ * Das hat er jetzt nicht gesagt … Spüren wie ihr ganzer Körper zu vibrieren und schwingen anfängt und sie nicht mehr kontrollieren kann, wo sie hinschwebt, gleitet sie halb durch den Stuhl, dann durch den Tisch und immer höher, bis sie sich endlich zusammenreißt und kurz vor der Decke stoppt. „Ich ... ich darf bleiben? Als ... als Crew ... Crew Mitglied?“ „Erst einmal als Gast. Ja. Wenn du deine Aufgabe gut machst, sehen wir weiter.“ Ihre Freude kaum in Worte fassen können, zwingt sie sich, wieder nach unten zu schweben und auf den Stuhl platz zu nehmen. Dabei jedoch nicht verhindern, dass sie mit rosé Wangen, von einem Ohr zum anderen am Lächeln ist. „Ich ... ich bleibe gerne.“ * Immer noch etwas überrumpelt von ihrer Reaktion und nicht damit gerechnet haben, dass sie wortwörtlich durch die Decke geht, betrachtet er die junge Frau vor sich und welche regelrecht am Strahlen ist. Deutlich das Vibrieren ihres Körpers sehen und wie sehr sie sich anstrengen muss, nicht wieder zur Decke aufzusteigen. Und sich in Gedanken ernsthaft die Frage stellen, ob das so eine gute Idee war. Sich seufzend den Nacken reiben, betrachtet er das Geistermädchen, welches nicht glücklicher sein könnte und trotz seiner Zweifel und Bedenken, sich ein schmunzeln nur schwerlich verkneifen können. „Wenn du hierbleibst, dann habe ich als dein Käpt´n auch schon den ersten Befehl.“ Aufmerksam schaut sie ihn, mit einer fast schon kindlichen Neugierde in den Augen an. „Kein Herumgeistern mehr in der Nacht. Ich werde dir morgen eine Kajüte besorgen. So lange kommst du mit zu mir. Der Crew werden wir beim Frühstück alles erzählen.“ „In Ordnung. Aber ...“ „Aber was?“ „Ich ... ich schlafe nicht. Ich meine, wenn ich mit in deine Kajüte komme, störe ich dich nicht, wenn du dich gleich wieder hinlegst?“ „Das habe ich mir schon gedacht. Und nein, du störst nicht. Ich werde nicht bleiben. Es sind nur noch zwei Stunden, bevor die Mannschaft aufsteht, die werde ich hier verbringen und jetzt komm.“ * Law folgen, als dieser den Raum verlässt und ihr Glück kaum fassen können. Und sich fragen, wovor sie eigentlich so eine Angst hatte? Hat Law völlig anders reagiert, als sie immer befürchtet hat. Will er sie sogar hier haben, zwar nicht ganz uneigennützig, doch stört sie das eher weniger. Immerhin haben sie beide etwas davon und sie hat eine Aufgabe. Zwar als Spion, aber damit kann sie sehr gut leben. Immerhin wäre sie nicht mehr alleine. Und sie lernt Law und die anderen dann wirklich kennen und kann sich mit allen unterhalten und muss nicht mehr im Verborgenen ausharren. „Da sind wir. Aber das weißt du sicherlich schon.“ Bei seinem Blick ertappt zusammenzucken und diesen ausweichen, nickt sie scheu. Hat er nicht ganz unrecht mit seiner Vermutung. Auch seine Kajüte hat sie sich schon angesehen, unteranderem als er auf der Brücke zu tun hatte. „Entschuldige“, nuschelt sie, was ihn nur seufzen lässt. „Warte hier. Nimm dir eins von den Büchern, wenn dir langweilig ist. Ich komme dich später abholen.“ „Verstanden. Ah und Käpt´n ...“, bei dieser Bezeichnung, wieder mit roten Wangen und von einem Ohr zum anderen grinsen, während er in seiner Bewegung stoppt und sie über seine Schulter ansieht. „Danke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)